Verband Tankstellenshops Schweiz VTSS empört über die heute vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen
Der Verband Tankstellenshops Schweiz VTSS ist über die heute vom Bundesrat verhängten Schutzmassnahmen – Sperrstunde ab 19:00 Uhr und Sonntagsverkaufsverbot – empört: Es kann nicht sein, dass es in den nächsten sechs Wochen abends und an Sonntagen nicht möglich sein soll, Lebensmittel und Güter des täglichen Gebrauchs kaufen zu können. Das wird zu Masseneinkäufen und damit zu Menschenansammlungen jeweils vor den Schliessungstagen führen. Der VTSS fordert den Bundesrat nachdrücklich dazu auf, die Tankstellenshops von diesen unverhältnismässigen Massnahmen umgehend auszunehmen.
Die schweizerischen Tankstellenshops haben sich im Markt als Zentren der Versorgungssicherheit etabliert und werden von der Bevölkerung in dieser Rolle klar anerkannt. Tankstellenshops stellen die Versorgung der Bevölkerung sowohl mit Treibstoffen aller Art als auch mit Lebensmitteln und sonstigen Gütern des täglichen Gebrauchs ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten sicher. Wer am Sonntag Mehl, Teigwaren, Milch oder sonstige Grundnahrungsmittel benötigt, fährt zum nächsten Tankstellenshop oder in den nächsten Bahnhof. Shopping im Sinne einer Freizeitaktivität findet auf Tankstellenshops erwiesenermassen nicht statt.
Problematisch für Personen mit unregelmässigen Arbeitszeiten
Mit seinen heute veröffentlichten Schutzmassnahmen beraubt der Bundesrat die Tankstellen- und Convenience-Stores ohne Not und ohne erkennbaren Grund ihrer angestammten Rolle. Es ist nicht nachvollziehbar, dass es in den nächsten sechs Wochen abends und an Sonntagen nicht möglich sein soll, Lebensmittel kaufen zu können. Insbesondere Personen mit unregelmässigen Arbeitszeiten, die auf Shops mit verlängerten Öffnungszeiten angewiesen sind, stellt diese Massnahme vor grosse Probleme.
Tankstellenshops zu keiner Zeit Treiber der Pandemie
Besonders unverständlich ist die Massnahme vor dem Hintergrund, dass Tankstellenshops zu keinem Zeitpunkt als Treiber der Pandemie agiert haben. Die Tankstellenshops haben seit Beginn der Pandemie auf wasserdichte Schutzkonzepte gesetzt, die ausnahmslos und sehr gründlich eingehalten worden sind. Diese Konzepte haben sich auch während des ersten Lockdowns im April in der Praxis bewährt. Tankstellen- und Convenience-Stores sind darüber hinaus keine Orte, an denen sich grosse Personengruppen bilden. Mit der erst vor einigen Tagen verabschiedeten Regel, dass sich nur noch eine Person pro 10 m2 in einem Shop aufhalten darf, ist das Infektionsrisiko in Tankstellenshops noch einmal markant gesunken.
Chaos vor den Weihnachtstagen vorprogrammiert
Bekanntlich sind der 25. und 26. Dezember Feiertage und der 27. Dezember fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Somit wird es gemäss der heute vorgestellten Verordnung des Bundesrats über die Feiertage drei Tage lang in weiten Teilen des Landes unmöglich sein, Lebensmittel zu kaufen. Das Chaos in den Supermärkten am 23. und 24. Dezember ist somit bereits vorprogrammiert. Diese willkürliche Einschränkung der Einkaufszeiten ist somit nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv, da sich die vielen Einkaufswilligen auf weniger Zeit verteilen werden und somit der Andrang und folglich das Ansteckungsrisiko noch grösser wird.
Ramon Werner, Präsident des VTSS, äussert sich wie folgt: «Wir verstehen, dass zusätzliche Massnahmen ergriffen werden müssen und unterstützen den Kampf gegen COVID19. Eine generelle Schliessung am Sonntag führt aber nur zu Masseneinkäufen an den Vortagen. Massenandrang mit gesteigertem Infektionsrisiko ist die Folge. Daher scheint diese Massnahme wenig durchdacht.»
Wir fordern den Bundesrat nachdrücklich auf, diese unnötigen und kontraproduktiven Beschränkungen für Tankstellenshops noch vor den Weihnachtstagen aufzuheben. Tankstellenshops stellen keine Infektionsherde dar, sind für die Versorgungssicherheit aber essenziell – gerade in einer angespannten Zeit, wie wir sie derzeit erleben.
Kontakt:
Ueli Bamert, Vizepräsident VTSS
Tel: 079 742 60 21
Mail:
Medienmitteilung als PDF